Dokumentation und Hilfe

Starkregenereignisse sind Niederschlagsereignisse, die die Warnstufe 3 für Niederschlag überschreiten. Dabei werden die Kriterien des DWD zu Grunde gelegt. Die hier verwendete Ereignis-Definition stammt vom Katalog der Starkregenereignisse (CatRaRE) die vom DWD erstellt wurde. Die Ereignisse werden mit Hilfe von Radolan-Daten für ganz Deutschland in fest definierten Dauerstufen (1, 2, 3, 4, 6, 9, 12, 18, 24, 48 und 72 Stunden) zusammengestellt und können auf dieser Webseite betrachtet werden.
Weitere Informationen unter DWD CatRaRE

Bei der Ereignissuche handelt es sich um eine Tabelle aller gespeicherten Ereignisse, deren Anzeige durch mehrere Filter eingeschränkt werden kann. In der Ansicht werden Daten aus der CatRaRE Ereignisdatenbank dargestellt, wobei Ereignis- und Niederschlagsdaten verknüpft werden.

Mit dem ersten Filter kann ein Bundesland oder auch der Standardwert "Alle Bundesländer" ausgewählt werden. Es werden alle Ereignisse zurückgegeben, deren Ereignisflächen ganz oder teilweise im ausgewählten Bundesland liegen.
Mit dem zweiten Filter kann eine Ereignisauswahl anhand des Start- und Enddatums getroffen werden (Kalenderauswahl). Ein dritter Filter grenzt die Ereignisdauer ein, es stehen Zeiträume von 1 Stunde bis 3 Tage zur Verfügung. Über den Link "Weitere Filter" werden weitere Filtermöglichkeiten eingeblendet:
  • Auswahl von "Stadt/Kreis"
  • SRI-Mittelwert oder -Maximum, wählbar mit unterem und oberem Grenzwert zwischen 1 und 12 SRI
  • Oberer und unterer Grenzwert des Niederschlags
  • Ereignisse mit dokumentierten Schäden

Die Tabelle unter den Filtern zeigt die Ergebnisse mit den Angaben zu Start- und Endzeitpunkt, Dauer, Niederschlagsmaximum und Durchschnitt, sowie SRI-Maximum und -Durchschnitt als auch die Fläche. Die Links unter "weitere Infos" öffnen die Einzelereignisse in einer neuen Webseite, siehe Was zeigt die Starkregen-Ereignisansicht?. Die Spalten der Tabelle können durch Klick auf die Überschriften sortiert werden. Unter der Tabelle sind die Links auf die nächsten Suchergebnis-Seiten zu finden.

Der Starkregenindex (abgekürzt: SRI) dient zur Einordnung eines Starkregenereignisses anhand der Extremität und der potenziellen Auswirkungen des Ereignisses. Er wird auf einer Skala von eins bis zwölf ausgegeben, wobei der Wert eins für die niedrigste und zwölf für die höchste Stufe steht. Der Starkregenindex wurde von Schmitt et al. 2018 (DOI:10.3242/kae2018.02.002) entwickelt; die Skala ist an die Skala der Windstärke angelehnt.

Rechnerisch wird dies mithilfe der sogenannten Wiederkehrzeit umgesetzt, die sich einfach in den Starkregenindex überführen lässt. Die Wiederkehrzeit wird im LAWA-Starkregenportal, soweit nicht anders angegeben, auf Basis des jeweils aktuellen KOSTRA-Datensatzes ausgewertet. Dort sind für Niederschläge, die an einem Ort im Mittel seltener als zweimal pro Jahr auftreten, Grenzwerte in Abhängigkeit von der Dauer und der Wiederkehrzeit tabellarisch hinterlegt. Für eine Regenmenge, die in einem bestimmten Zeitraum gefallen ist, wird anhand der KOSTRA-Tabelle die zugehörige Wiederkehrzeit herausgelesen und damit der Starkregenindex zugeordnet.
Starkregenindex, Starkregenkategorie und Wiederkehrzeit

Der Starkregenindex dient zur Einordnung eines Starkregenereignisses hinsichtlich seiner Extremität und seiner potenziellen Auswirkungen. Ob eine Regenmenge, die in einem bestimmten Zeitraum fällt, als extrem zu bewerten ist, hängt zunächst vom Ort ab. An manchen Orten kommt es häufiger zu hohen Niederschlagsmengen als an anderen Orten. Typischerweise sind z. B. in Hanglage im Mittelgebirge höhere Niederschläge zu erwarten als im Norddeutschen Tiefland. Diese unterschiedliche Niederschlagsverteilung geht über den Vergleich mit Messdaten aus der Vergangenheit in die SRI-Bestimmung ein. Ein hoher SRI steht also für ein besonders extremes Ereignis, nicht nur im Sinne von: besonders hoher Niederschlag, sondern auch im Sinne von: besonders seltenes Ereignis. Auf Ereignisse, die besonders selten auftreten, ist die Bevölkerung und die Verwaltung in vielen Fällen nicht gut vorbereitet, und es kommt zu hohen Schäden. Da es wenig oder keine Erfahrungen mit den Ereignissen gibt, ist es schwer, die Auswirkungen im Einzelnen vorherzusagen und dafür die geeigneten Vorkehrungen zu treffen.

Ob allerdings die Auswirkung eines Niederschlags extrem ist, hängt von weiteren Faktoren ab, z. B. davon, wie gut das Regenwasser im Boden versickern kann, wieviel Wasser die Kanalisation aufnehmen kann, oder ob das Regenwasser in einem Tal zusammenfließt und daraus eine gefährliche Sturzflut entstehen kann. Diese Informationen gehen in den SRI nicht ein. Um abzuschätzen, wie extrem die Auswirkung eines Starkregenereignisses ist, müssen also zusätzlich zu dem SRI noch weitere Faktoren berücksichtigt werden.

Im Bereich "Starkregenereignisse" werden dafür zusätzliche Kenngrößen aus dem CatRaRE-Datensatz angezeigt, u. a. der TPI, die Bevölkerungsdichte und der Versiegelungsgrad.

Der Begriff der Wiederkehrzeit stammt aus der Statistik. Aus statistischer Sicht kann man Niederschlag als Zufallsvariable betrachten und eine Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Niederschlag oberhalb eines bestimmten Grenzwerts angeben: Wie wahrscheinlich ist es, dass es mehr als X mm in einem Zeitraum von Y min regnet. Anstelle der Wahrscheinlichkeit kann man auch eine Zeit angeben, die besagt, wie häufig ein Ereignis im Mittel über einen langen Zeitraum zu erwarten ist, z. B. einmal in 10 Jahren oder einmal in 100 Jahren. Das ist die statistische Wiederkehrzeit für dieses Ereignis.

In der Praxis kennt man die Wahrscheinlichkeit und damit die statistische Wiederkehrzeit von extremen Starkregenereignissen nicht genau, sondern schätzt sie anhand von Messreihen aus der Vergangenheit ab. Dazu kommen Methoden aus dem Fachgebiet der Extremwertstatistik zum Einsatz. (Hier geht es zu einem Erklärvideo auf youtube.)

Die SRI-Werte im Bereich "Starkregenereignisse" stammen aus dem CatRaRE-Datensatz. Für jedes Regenereignis können verschiedene Dauerstufen betrachtet werden, z. B.: wieviel hat es maximal in 60 min geregnet, wieviel maximal in 6 Stunden, wieviel in 24 Stunden. Für die verschiedenen Dauerstufen können jeweils separate Auswertungen der Regenmenge durchgeführt werden, die zu unterschiedlichen SRI-Werten führen. Für die Ereignisse im CatRaRE-Datensatz werden alle Dauerstufen zwischen 1 Stunde und 3 Tagen betrachtet, und es wird jeweils geprüft, für welche Dauerstufe ein Ereignis am extremsten ist. Dazu wird nicht nur der Niederschlag an einem Punkt herangezogen, sondern auch die räumliche Ausdehnung des Ereignisses berücksichtigt. Für diese Dauerstufe wird dann der SRI ausgegeben. Eine detaillierte Beschreibung der Methode gibt es in der Information zur Ereignisdetektion.

Je nachdem, welche Datengrundlage und Methodik verwendet wurde, um an einem Ort die Grenzwerte für verschiedene Wiederkehrzeiten zu ermitteln, können die Ergebnisse auch für den SRI etwas unterschiedlich ausfallen. Die hier angezeigten Werte basieren auf dem aktuellen KOSTRA-Datensatz. Außerdem werden der SRI für den am stärksten betroffenen Punkt und der mittlere SRI für die Ereignisfläche separat angezeigt.

Die Kartenansicht stellt die Ereignisse in Deutschland als Punkte verschiedenfarbig dar. Dabei ist der angezeigte Punkt der Ort des maximalen Niederschlags, die Farbe entspricht dem maximal aufgetretenen SRI. Wie groß ein Punkt dargestellt wird, hängt von der Ereignisfläche ab.
Zu jedem Ereignis ist eine Informationsansicht als Overlay-Popup verfügbar, die Informationen über die Größe der Fläche, Zeitraum und Dauer sowie Maximum SRI enthält, sowie einen Link zu der Starkregen-Ereignisansicht, siehe Was zeigt die Starkregen-Ereignisansicht?.

Hier ist jeweils die Anzahl der Ereignisse pro Bundesland (Pro Ereignis ein Bundesland: Das in dem der größte Niederschlag der Dauerstufe gefallen ist) als Balkendiagramm dargestellt. Fährt man mit der Maus über einen Balken, wird unterhalb der Grafik der dazugehörige Wert als Zahl angezeigt.

Hier wird die Anzahl der Ereignisse pro SRI als Balkendiagramm dargestellt. Die Farbskala geht passend zur Extremität der Ereignisse von Gelb in Rot über. Fährt man mit der Maus über einen Balken, wird unterhalb der Grafik der dazugehörige Wert als Zahl angezeigt.

Bei der räumlichen Suche ist es möglich, mit Hilfe einer Karte ein Starkregenereignis aus der CatRaRE Ereignisdatenbank auszuwählen. Zur Eingrenzung können in der blauen Box auf der linken Seite verschiedene Filter eingestellt werden. Mit dem ersten Filter können einzelne oder alle Bundesländer ausgewählt werden. Mit dem zweiten Filter kann über einen Kalender jeweils Start- und Enddatum des Zeitraums gewählt werden. Nach Klick auf Daten laden aktualisiert sich die Karte daraufhin.

Die Niederschlagsereignisse werden rechts auf einer Deutschlandkarte angezeigt. Auf den farbig dargestellten Niederschlagsmengen [in mm] sind die Ereignisse mit einer roten Linie markiert. Nach dem Anklicken eines dieser Ereignisse wird ein Overlay-Popup mit Informationen zum Ereignis angezeigt. Dieses Popup-Fenster enthält die Ereignisnummer, Start- und Endzeitpunkt, Maximum und Mittelwert von RR und SRI, sowie einen Link zu der Starkregen-Ereignisansicht, siehe Was zeigt die Starkregen-Ereignisansicht?.
Zur Anwendung verwenden Sie die Kurzanleitung auf der Seite!

Die Karte kann entweder mit Hilfe des Mausrades oder den +- Buttons (oben links) skaliert werden. Des Weiteren ist es möglich, mit dem Schieberegler (oben rechts) die Transparenz der angezeigten Daten einzustellen.

Zur Starkregen-Ereignisansicht, welche in einem neuen Fenster geöffnet wird, führen verschiedene Wege:
  1. Auswahl in der ersten Tabellenspalte der Ereignissuche
  2. Auswahl über den Tab "Karte" bei der Ereignissuche
  3. Auswahl eines Gebietes auf der Karte bei der räumlichen Suche

In der Starkregen-Ereignisansicht werden eine Kartendarstellung des Niederschlags, Detailinformationen und eine Zeitreihe zum Ereignis angezeigt. In der linken Spalte befindet sich nach einer kurzen Beschreibung eine Darstellung des Niederschlags für einen ausgewählten Punkt (mit Koordinatenangabe) als Zeitreihe. Nach der Auswahl des Zeitintervalls zwischen fünf Minuten und einem Tag wird die Zeitreihe diskret als zeitlich äquidistantes Balkendiagramm dargestellt und als Summenlinie mit gleichen Zeitschritten aufsummiert vom Ereignisbeginn bis zum Ereignisende. Unter dem Diagramm in der linken Spalte finden sich noch zusätzliche Informationen zu Meta-Daten, Geographie, Niederschlag und Klima. Unter der Karte rechts wird das Ereignis in einem Text zusammengefasst.

Nach der Auswahl des Zeitintervalls zwischen fünf Minuten und einem Tag wird die Zeitreihe diskret als zeitlich äquidistantes Balkendiagramm dargestellt und als Summenlinie mit gleichen Zeitschritten aufsummiert vom Ereignisbeginn bis zum Ereignisende. Die Gesamtsumme des Ereignisses wird in einer orangenen Box angezeigt. Durch Klicken auf die Legende kann die Darstellung der Balken oder der Summenlinie ein- und ausgeschaltet werden. Fährt man mit dem Mauszeiger über die Zeitreihe, werden Einzelheiten der Punkte wie Uhrzeit, Datum und Wert angezeigt. Über einen Link neben der Intervall-Auswahl kann die Zeitreihe als Bild heruntergeladen werden.

Das Niederschlagsereignis wird rechts auf einer Deutschlandkarte mit Zoom auf den Ereignisort mit einer roten Linie und den zugehörigen Niederschlagsinformationen farbig dargestellt. Ein Klick auf einen Kartenpunkt aktualisiert die Zeitreihendarstellung in der linken Spalte.